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Auf Expansionskurs |
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Christoph Beuggert, Sie haben den Geschäftsbereich Technics vor kurzem reorganisiert. Weshalb? Der Auslöser war der Rücktritt von Stephan Schlegel, Leiter System. Eine Arbeitsgruppe hat die bestehende Organisation überprüft, die Bedürfnisse von Mitarbeitern, Kunden und Unternehmen miteinbezogen. Als beste Lösung hat sich die Aufteilung der drei Fachbereiche Moving, Live und Systems auf zwei Teams herauskristallisiert. In der neuen Organisation werden alle Geräte mit Computertechnik von einem Labor, dem Broadcast IT, gepflegt. Das andere Labor, Broadcast Electronic, widmet sich schwerpunktmässig den Geräten aus der klassischen Broadcast-Technologie. Wie haben die Mitarbeitenden auf die Änderungen reagiert? Gemischt. Nach der ersten Information gab es einige Verunsicherungen, obwohl wir versucht haben, das Personal in den Entscheidungsprozess zu involvieren und sofort zu informieren. Eine Lösung passt aber nie allen. Und Änderungen verursachen immer auch Ängste. Ich hoffe, dass die neuen Vorgesetzten offen auf ihre Leute zugehen, sie gut integrieren und bestehende Probleme schnell anpacken. Seit etwa einem halben Jahr geistert der Begriff "tpc-Data" durchs Haus tpc-Data gibt es eigentlich schon seit gut einem Jahr. Bisher war es einfach keine selbstständige Einheit. Hinter diesem Namen verbergen sich zwei Mitarbeiter: Rolf Burri und Patrick Bauer. Sie entwickeln Soft- und Hardware für Spezialanwendungen, damit Computerdaten auch auf dem Bildschirm dargestellt werden können. Beispielsweise wurden Computerspiele für "Doppel-moppel" oder "Eiger, Mönch & Kunz" realisiert. Rolf Burri hat auf private Initiative auch eine Profile-Steuerung entwickelt. Diese wird in Zukunft durch tpc-Data weiterentwickelt und gepflegt. Die Steuerung konnten wir bereits an den Saarländischen Rundfunk verkaufen. Wie beurteilen Sie die Marktchancen? Als sehr gut. Bis jetzt haben wir in der Öffentlichkeit ja noch nicht über tpc-Data gesprochen, trotzdem sind schon diverse Anfragen eingegangen und wir haben auch bereits konkrete Aufträge realisiert. Wir hoffen, mit diesen Dienstleistungen grossen Umsatz zu erzielen. Vor bald drei Jahren haben Sie Technics übernommen, einen "internen Dienstleister", der "nur" kostet. Wohin steuern Sie Ihren Bereich? Im Moment wird sehr viel über unsere Kosten diskutiert, aber sehr wenig über unsere Leistungen. Wir wünschen uns, dass Technics als das anerkannt wird, was er ist: gut. Extern heisst es nie, wir seien zu teuer; nur intern hören wir dies. In unseren Preisen sind die teuren Messgeräte übrigens inbegriffen. Meine Vision ist, dass wir ein kostendeckender Bereich werden und zum Unternehmenserfolg beitragen. Wir müssen expandieren und vermehrt externe Aufträge akquirieren, wie wir das für die UBS und das St.-Jakob-Stadion in Basel bereits getan haben. Auch unser Unterhalt, vor allem die Garage, arbeitet schon sehr viel für Privatkunden. In diese Richtung muss es gehen! Sie sind der "Herr über die Räume". Im Moment wahrlich kein dankbarer Job! Nein, wirklich nicht. Für Umbauten braucht es eine gewisse Platzreserve. Davon haben wir leider zu wenig. Der Büro-Nordtrakt 3. Stock ist eine riesige Fläche, die momentan umgebaut wird und nicht benutzt werden kann. Die Büro-West-Verlängerung wird einige hundert Quadratmeter Platz bringen. Ausserdem haben wir wieder den "Rigling" zugemietet. Aber momentan müssen wir uns hier und dort zusammenraufen - zaubern kann ich nicht. Bis Ende 2002 der Büro-Westtrakt steht, wird Platznot herrschen. Sie sind seit der Gründung des tpc auch Mitglied der Geschäftsleitung. Was hat sich für Sie dadurch verändert? Persönlich wenig, ausser dass ich vermehrt zentrale Aufgaben übernommen habe: Stichwort "Raumverteilung". Ganz zufrieden mit dem Erreichten kann man nie sein, aber ich denke, wir haben in den letzten eineinhalb Jahren sehr viel umgesetzt. Es hat sich jedoch auch gezeigt, dass einige Annahmen aus der Projektgruppe nicht ganz realistisch waren. Auch die Strukturen des tpc sind teilweise noch gestaltungsbedürftig. Wir leben oft noch "von der Hand in den Mund", einige Abläufe sind zu optimieren. Da sehe ich ganz klar Handlungsbedarf. Woran denken Sie dabei? An das neue betriebswirtschaftliche Gesamtkonzept: Es ist einer der wichtigen Pfeiler, die wir unbedingt brauchen, um das Schiff zu navigieren. Die Zusammenlegung der Zentrallager könn-te ebenfalls Verbesserungen bringen. Ich denke auch, dass die produktiven Bereiche näher zusammenrücken sollten. Eine zentrale Disposition ist deshalb für mich ebenfalls ein Thema. Das tpc sollte als Einheit auftreten und nicht als fünf getrennte Geschäftsbereiche. Bereichs-übergreifende Prozesse müssen optimiert werden, damit klar geregelt ist, wer wann was zu tun hat. Interview: Daniela Blaser Foto: Niklaus Spörri | |||||