Wissen, was andere denken

Knapp zwei Jahre sind seit dem Sprung des tpc in den freien Markt verstrichen. Zeit, Bekanntheit und Image zu überprüfen und, darauf aufbauend, eine erste Werbekampagne zu lancieren.

Anfang September 2001 wollte es das tpc wissen: Kennen die TV-Schaffenden in Deutschland das Zürcher tv productioncenter? Nutzen sie sein Angebot? Wie und welche tpc-Dienstleistungen nehmen Schweizer Kommunikationsfachleute in Anspruch? Welcher Konkurrenz sieht sich das tpc gegenüber? Antworten auf solche und weitere aufschlussreiche Fragen liefert eine Studie, die das tpc zusammen mit der IHA GFM durchführte - Befragt wurden in der deutschen Schweiz eine Stichprobe aus Werbe- und PR-Agenturen sowie den grössten fünfhundert Unternehmen. In Deutschland gaben TV-Schaffende Auskunft.

Eine wichtige Frage für das tpc war der Bekanntheitsgrad: Knapp ein Drittel der Befragten beantwortete die Frage "Kennen Sie das tpc?" mit Ja. Interessant auch, woher das tpc bekannt ist: 20 Prozent aus den Medien, 18 Prozent vom Abspann, 13 Prozent aufgrund früherer Zusammenarbeit, 10 Prozent durch die Autobeschriftung. Positiv überrascht hat vor allem die Tatsache, dass sich 57 Prozent der Befragten in der Schweiz vorstellen können, in Zukunft neu bzw. vermehrt mit dem tpc zusammenzuarbeiten. Dazu Daniela Bassi, Leiterin Marketing, Verkauf & Kommunikation: "Offenbar haben die hiesigen Kommunikationsfachleute keine emotionalen Vorbehalte, die einer Zusammenarbeit mit dem tpc im Wege stehen würden."

Die Studie brachte also wichtige, neue Erkenntnisse, bestätigte aber auch bereits Angenommenes: Zum Beispiel, dass sich die Konkurrenz sehr fragmentiert darstellt. Oft tritt das tpc gegen viele verschiedene Anbieter aus der TV- und AV-Produktion, aber auch aus dem Event- und Messebaubereich an. Diese Mitbewerber halten alle einen vergleichsmässig kleinen Marktanteil. Ein weiteres Resultat, das sich bereits aus der bisherigen Praxis erahnen liess, betrifft die Entscheidungsbefugnis der deutschen TV-Macher: Hier entscheiden je nach Auftrag der Produzent, die Produktionsleiterin oder der Disponenten auch die Redaktionsleiterin über die Vergabe eines Auftrags. Eine solche Bandbreite m1iglicher Entscheider macht eine gezielte Marktbearbeitung natürlich nicht einfacher. In der Schweiz gestaltet sie sich - zumindest was die Agenturen anbetrifft - etwas weniger schwierig: Hier treffen nämlich grösstenteils die Inhaber bzw. Geschäftsleiter die Entscheidung, wer den Zuschlag für eine Produktion erhält.

Daniela Bassi und ihr Team wollen nun der potenziellen Kundschaft einerseits die klassischen tpc-Dienstleistungen wie TV-Produktion, Image- oder Werbefilme näher bringen, andererseits auch neue Möglichkeiten wie Publireportagen, Corporate TV etc. aufzeigen. Aus diesem Grunde wurde noch im September eine Kampagne lanciert: Sie umfasst nebst weiteren Massnahmen doppelseitige Inserate in Fachzeitschriften. In der Schweiz werden sie in der "Werbewoche", im "Persönlich", im "Marketing & Kommunikation" sowie in der "NZZ" publiziert. In Deutschland sollen vorerst primär die TV-Leute erreicht werden. Deshalb wird hier im "FKT", "Film- und Kameramann", "Medienbulletin", "Production Reality" und im "Professional Production" inseriert.

Mit sechs verschiedenen Sujets, je drei für den schweizerischen und den deutschen Markt, ist das t pc in diesen Medien präsent. Die Sujets bestechen durch eine klare Linie und eine pointierte Umsetzung. Entworfen hat sie die Zürcher Firma Pucci, Sulzer, eine mittlere Werbeagentur mit grossem kreativem Potenzial. Die TV-Spots der Migros mit Max, dem Hund, stammen beispielsweise aus ihrem Ideentopf. Erste Reaktionen auf die Inserate kamen prompt und klangen durchaus positiv. Daniela Bassi: "So viel Humor hätte man dem tpc nicht zugetraut..."

Begleitet wird die Inserateserie mit Direct Marketing in Form eines mehrstufigen Mailings sowie telefonischem Nachfassen während der Monate November 2001 bis Februar 2002. Eine neue Corporate-Broschüre rundet die Kampagne ab. Im nächsten Frühling, nach Abschluss aller Massnahmen, wird dann die zweite Welle der Umfrage starten. Sie soll aufzeigen, ob sich die Investition auch gelohnt hat.

Von der Kampagne erhofft sich die Abteilung Marketing, Verkauf & Kommunikation einiges. Ihre Ziele: Die Hälfte aller Befragten sollte in einem Jahr das tpc in seinem angestammten Wirkungskreis auf Anhieb kennen. Gewünscht ist auch, dass zumindest Teile des breiten tpc-Angebots vermehrt im Gedächtnis der Entscheidungsträger haften bleiben. Zudem soll sich das Image verbessern: Hier ist es den Verantwortlichen wichtig, dass das tpc als innovativ, dynamisch und rechtlich endlich als eigenständige Firma wahrgenommen wird. Heute ist das Bild des tpc nämlich oft noch vom vermeintlich trägen SRG-Beamten-Image geprägt. Das zeigen die Resultate der Studie deutlich: Am meisten Wertschätzung wird dem tpc aufgrund seiner breiten Produktepalette, der hochstehenden Qualität und der modernsten Produktionsmittel zuteil. Am wenigsten gut schneidet das Unternehmen punkto Innovation und Flexibilität ab.
Text: Brigitte Maurer