Fussball wird gross geschrieben

Sat.1 Schweiz gehört zu den wenigen Programmfenstern, die aus- statt abgebaut haben.

Seit es Werbefenster gibt, gibt es auch Sat.1 Schweiz. Angefangen mit dem Fussballprogramm "live ran" wollte die Kirch-Gruppe das Programm "schweizerischer" gestalten. Dazu brauchte man einen Partner. Gefunden hat ihn Sat.1 mit Ringier, welche 50 Prozent der Aktien kaufte. Somit teilen sich Ringier und die ProSiebenSat.1 Media AG das Fenster Sat.1 Schweiz. "Ringier wollte nur einsteigen, wenn auch mehr Sendungen gemacht werden können", sagt Marc Görtz, Geschäftsführer Sat.1 Schweiz.
Fussball war schon immer ein wichtiges Standbein. Angefangen mit "live ran" bis hin zu den Übertragungsrechten der Fussball-WM, die sich Sat.1 exklusiv für die Schweiz sichern konnte. Für Görtz ist die Preiskurve der Fussball-Übertragungsrechte aber am oberen Ende angekommen. Für die Spiele
der Schweizer Nationalliga konnte Sat.1 Schweiz - auch dank der SRG - erstmals einen Vertrag zu tieferen Konditionen aushandeln. Damit sei die Schweiz das erste Land in Europa, das die Preise nach unten korrigierte, meint Görtz nicht ohne Stolz.
Als die Konkurrenz RTL/ProSieben ihr Schweizer Fenster schliessen musste, entschied sich Sat.1 Schweiz für eine Vorwärtsstrategie und baute aus. Das scheint sich bewährt zu haben. Während der Marktanteil von Sat.1 in der Primetime zwischen sechs und sieben Prozent pendelt, liegen die Sendungen des Programmfensters zum Teil deutlich über diesem Durchschnitt. Besonders bewährt hat sich das Gesundheitsmagazin "1 x tägl." mit Samuel Stutz. Und dank "Powderhausen TV" kann auch die Zielgruppe zwischen 12 und 25 Jahren angesprochen werden, die im deutschen Sat.1-Programm zu kurz kommt. Marc Görtz: "Gerade die Schweiz hat eine sehr freestyle-orientierte Jugend."
Die Werbezeit wird von RMB Switzerland vermarktet, für das Zuschauermarketing zeichnet Sevenone Media AG verantwortlich. Für Marc Görtz eine ideale Ergänzung: "Die Aufgaben dorthin auslagern, wo die Kompetenz vorhanden ist."

Wie sieht die Zukunft von Sat.1 Schweiz aus?
Sat.1 wird nach wie vor stark fussballorientiert bleiben, wie es auch in den letzten vier Jahren der Fall war. Obwohl wir mit "1 x tägl." sehr zufrieden sind, wollen wir die Sendung optimieren. Im Moment prüfen wir auch neue Sendungen, wobei eine kurz vor der Realisierung steht. Sat.1 Schweiz will der schweizerischste aller deutschen Sender werden. Und diese Strategie setzen wir sehr langsam und behutsam um. Eine News-Sendung werden wir nicht produzieren. Das ist aufwändig, teuer und wird von SF DRS und den Regionalsendern bereits sehr gut abgedeckt.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem tpc?
Professionell und qualitativ hochstehend. Man merkt aber, dass das tpc noch nicht allzu lange auf dem freien Markt existieren muss. Wir stellen jedoch fest, dass sich das tpc grosse Mühe gibt, flexibler zu werden. Und das ist für ein solches Unternehmen bestimmt nicht einfach. Unter dem Strich kann man sagen, dass die Zusammenarbeit sehr angenehm und auch konstruktiv ist.

Wo könnte sich das tpc noch verbessern?
Beim Preis. Aber das kriegen wir auch noch hin.


Kürzlich unterzeichnete Sat.1 Schweiz den neuen Vertrag für die Übertragungsrechte der Nationalliga-A-Spiele für die nächsten vier Jahre. Richtig loslegen wird der Sender aber mit der Exklusiv-Übertragung der Fussball-WM.
Die Sendungen von Sat.1 Schweiz: "live ran" (Fussball), "1 x tägl." (Gesundheitsmagazin), "Powderhausen TV" (Trendsportarten).