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Als Kind träumte sie davon, nach Kanada auszuwandern. Heute schwebt Monika Herzog irgendein warmes Land mit viel Sonnenschein vor. In den letzten 15 Jahren hat sie eine Menge traumhafter Orte rund um den Erdball kennen gelernt. Die Abenteuerlust packte sie mit 19. Seither verging kaum ein Jahr, in dem sie den Rucksack nicht schulterte. Den ersten Trip unternahm die junge Reisende nach Australien und Neuseeland. Dafür arbeitete sie zuvor hart: wochentags als Coiffeuse und am Wochenende in einem Café.
Gereist ist sie in all den Jahren jeweils auf eigene Faust. Durch verschiedenste Länder aller fünf Kontinente, mal zusammen mit ihrem Freund, mal allein. Mal nur einen Monat, mal ein Jahr. Und wusste auch das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden: So erwarb sie in Kanada das Diplom als Visagistin. Und jobbte in Australien auf einer exotischen Farm. Diesen Frühling kümmerte sie sich in Venezuela um verwahrloste Tiere.
Was Monika Herzog am Reisen reizt? Schöne Landschaften, andere Lebensansichten. Und: "Die einfache Lebensart. Ein Rucksack, und du hast alles dabei, was du brauchst." Wie gross ihr Fernweh ist, zeigt der Umstand, dass sie eigentlich Flugangst hat. Vor jedem Abflug sagt sie sich deshalb: "Eine Busfahrt durch Indien ist gewiss ums Xfache gefährlicher ..." Dass auch Europa reizvoll sein kann, erfuhr sie vor einem Jahr auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Aufgebrochen war sie zu Fuss - mutterseelenallein, ohne religiöse Motivation, nur mit der Lust auf gemächliches Reisen. Drei Wochen und 450 Kilometer später hatte sie viele neue Freunde gewonnen, von Jugendlichen bis zu 80-JÄhrigen.
"On the road" erlebte Monika Herzog so manches. Zum Beispiel in Costa Rica während des Hurrikans "Mitch", als die Strasse vor ihren Augen wegrutschte. Oder in den USA, wo sie am Strand im Wagen schlafend von der Flut überrascht wurde. Ihre Reiselust scheint nach wie vor ungebändigt: Im Oktober ist Marokko angesagt. Der persönliche Reisetipp? "Mäglichst wenig mitnehmen, nicht fix planen. Und jeden Tag so nehmen, wie er kommt ..."
Text: Brigitte Maurer
Foto: Merly Knoerle SF DRS