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Studios: Die aktuelle Lage |
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Es tut sich was, in der Studiolandschaft des tpc! Bereits im Dezember 2002 wurde die neue digitale Studiovisionsregie 2 in Betrieb genommen. Die Regie 1 folgte anfangs Juni 2003. «Zwei für drei» lautet hier die Devise. Die beiden neuen Regien sind jeweils den Studio- Plateaux 1, 2 und dem geplanten neuen Studio 8 frei zuschaltbar. Ein Novum mit einem kostenfreundlichen Vorteil: Gerade während der Auf- und Abbauphasen von aufwändigen Sendungen wie zum Beispiel «Benissimo» werden die Regien nicht benötigt. Also können sie in dieser Zeit in den andern beiden Studios eingesetzt werden. Und sollte einmal der höchst seltene Fall eintreten, dass alle drei Studios gleichzeitig mit einer Regie bedient werden müssten, dann könnte allenfalls auch ein Reportagewagen oder die Regie 5 aushelfen. An Baulärm und emsiges Handwerkertreiben wird man sich während der nächsten Monate in und um die Studios gewöhnen müssen. Drei weitere Studioprojekte sind nämlich seit kurzem im Bau oder stehen bald an: Der im März gestartete Neubau von Studio 8 sowie der Ende April abgesegnete Neubau des News-Produktionskomplexes mit den Studios 10, 11 und 12. Nicht zu vergessen der Umzug vom Studio 6 ins Studio 4. Am Anfang war eine Vision, die Studiovision 2000: Das tpc musste diese nach dem Aus des Schweizer Programmfensters von RTL/Pro- Sieben erst einmal überarbeiten. Denn damals drängten sich wichtige Fragen auf, hing so einiges in der Schwebe. Etwa: Wie soll es mit der Produktionsinfrastruktur der Studios weitergehen? Das Resultat, die Studiovision 2000+, klang vielversprechend. Geplant waren drei Typen von Studios: First-, Business- und Economy- Class. Zur First sollten sich die Studios 1 bis 3 mit zwei neuen Studiovisionsregien mausern. Für die Business sah man den Studio-8-Neubau mit integrierter Regie vor. Und als Economy sollte dereinst das sanierte und ausgebaute Studio 5 gelten. Doch dann verschwand auch der private Fernsehsender TV3 vom Bildschirm. Mit ihm verlor das tpc einen weiteren guten Kunden. Nur logisch also, dass die Studiostrategie angepasst wurde. Es entstand die Vision 2000++: Nun wollte man das Studio 3 längerfristig stilllegen, dafür das Studio 8 an die beiden neuen Studiovisionsregien anschliessen und gleichzeitig die Produktionen vom Studio 3 ins Studio 8 verschieben. Das Studio 8 befindet sich bereits im Bau. Fünf Dekors von SF DRS-Sendungen sollen fix aufgebaut werden. Der Philosophie, die hier dahinter steckt, liegen wiederum happige Kosteneinsparungen zugrunde: Bis anhin musste jedes einzelne Dekor für periodische Sendungen Woche für Woche neu auf-, abgebaut und eingeleuchtet werden. Exakt dieser Aufwand kann nun eingespart werden. Wohl das grösste Studioprojekt wurde erst kürzlich beschlossen: Die heutigen Studios B und 7 werden durch die Studios 10, 11 und 12 ersetzt. Ab August 2005 sollen hier alle Newssendungen der SF DRS-Chefredaktion produziert werden: «Tagesschau», «10vor10», «Schweiz aktuell» sowie Sondersendungen. Dazu Jürg Baumann, Leiter News- Produktion tpc: «Wir werden SF DRS ein topmodernes und hochflexibles News-Produktionszentrum anbieten können. » Vorgesehen ist weiter, dass hier auch «Meteo», «Rundschau», «MTW» und andere Formate hergestellt werden. Als Auslöser für den «News-Neubau» gilt das in die Jahre gekommene analoge Studio B. Noch spielt sich darin die Produktion von «Tagesschau» und «10vor10» ab. Aber nicht mehr lange: Denn nebst der Technik haben sich auch die Produktionsabläufe in den Regien massiv gewandelt. Heute steuert der verantwortliche Produzent über sein Redaktionssystem alle Server- und Grafik-Infrastrukturen. Der Regieablauf gestaltet sich papierlos, sämtliche Regiearbeitsplätze verfügen über einen Onlinezugang zum Redaktionssystem. Geplant ist, dass beim neuen Produktionskomplex zwei baugleiche digitale Regien die drei neuen Studios bedienen werden. Mit diesem Konzept lassen sich die Abläufe nochmals flexibilisieren, ohne mehr Personal einsetzen zu müssen. In die neuen Regien sollen auch alle Funktionen des Schaltraums integriert werden. Der so genannte «Communiation Engineer» wird in Zukunft alle Satellitenstrecken und sämtliche Telefonleitungen direkt aus der Regie heraus schalten und betreuen können. Die bisherigen Studioflächen von B und 7 werden erweitert, gleichzeitig ein drittes Studio-Plateau erstellt. Möglich wird damit eine Trennung der Sondersendungen von «Tagesschau» und «10vor10». Beide neuen Regien greifen auf dieses Plateau zu, was heisst, dass Sondersendungen auf SF2 parallel zu Newssendungen auf SF1 gefahren werden können. «Die gesamte Produktion während des Neubaus aufrecht zu erhalten: Das fordert uns ganz besonders», erläutert Jürg Baumann. Ausfallen darf schliesslich keine einzige Sendung. Deshalb muss zuerst das Studio 6 mitsamt Technik und Dekor ins Studio 4 umziehen. Das schafft Platz für die neue Regie 1 und ein provisorisches Studio-Plateau für «Schweiz aktuell». Das nun befreite Studio 7 wird temporär die Produktion von «Tagesschau» und «10vor10» mit der neuen Regie 1 übernehmen. Danach ist das heutige Studio B für den Totalumbau frei: Das Gebäude wird um die neue Regie 2 erweitert. «Tagesschau» und «10vor10» erhalten damit ihren neuen definitiven Produktionsort - inmitten der Redaktionen und des News-Bearbeitungszentrums. Das jetzt wieder frei gewordene Studio 7 wird in die Studios 11 und 12 getrennt, in denen «Schweiz aktuell» und die Sondersendungen eine neue Heimat finden. Schliesslich wird der Reportagewagen vor dem Studio 5 verschwinden. Dies wurde Anfang Mai beschlossen. Ein Teil der im Studio 1 frei werdenden Produktionsmittel wie Bild- und Tonmischer sollen in die bereits erstellten Studio-5-Regieräume eingebaut werden. | |||||