Liebe zum Drahtesel

Das Rad neu erfunden hat Peter Siegenthaler nicht. Dafür aber eine bunte Palette spannender Velotouren.

Wie Sport zur Muse wird, darüber könnte Peter Siegenthaler heute ein Buch schreiben. Der tpc-Disponent liebt es, gemütlich durch die schöne Landschaft zu radeln. "Je älter man wird, desto eher möchte man eine Sportart nicht mehr so vergiftet ausüben". Auf seinen Velotouren zählt die Freude an der Natur, die Geselligkeit. Sie zeigen die andere Seite des beliebten Volkssports auf, die Alternative zum Radler, der sich - Kopf zum Asphalt - bis zur totalen Erschöpfung abstrampelt.

Peter Siegenthaler ist heute nicht mehr primär an Leistung interessiert. Das war nicht immer so, was der Blick in die Anfänge zeigt: Begonnen hat alles im Alter von neun Jahren. Da schwang sich der junge Peter das erste Mal auf ein Kunstrad. Und entdeckte auf Anhieb eine Leidenschaft, die ihn zeitlebens nicht mehr losliess. Schon bald bestritt er als Kunstradfahrer Wettkämpfe und spielte gelegentlich auch Radball. Später kam das Rennrad hinzu. Seine gradlinige und zielbewusste Art machte aus ihm den idealen Radsportler. Er trainierte hart, überwand unzählige Male den "inneren Schweinehund". So belegte er bei Wettkämpfen regelmässig gute Platzierungen in den verschiedensten Kategorien. Parallel dazu engagierte sich der Velofan bei "Jugend + Sport" (J+S), wo er bis vor kurzem als Radexperte fungierte.

Die Faszination ist sozusagen Tradition, Familientradition. Schon sein Vater war ein engagierter Kunstradfahrer und Vereinsmensch. Wie der Vater, so der Sohn. Peter Siegenthaler sagt noch heute: "Velofahren bedeutet mir alles." Seit 1998 bietet er auch Radtouren für Gruppen an. Für die Organisation und die Betreuung der Leute auf der Tour verlangt Peter Siegenthaler nichts. Seine Motivation: "Ich freue mich darüber, dass ich meine Begeisterung mit anderen teilen kann." Der ehemalige J+S-Leiter kann sich gut auf Menschen einstellen, sie individuell coachen und motivieren. Auf seinen Gruppentouren, die quer durch verschiedene Gebiete der Schweiz führen, geht's deshalb oft fröhlich zu und her. Die Routen gestalten sich unterschiedlich schwierig, und sind jeweils in einem bis drei Tage zu bewältigen. Peter Siegenthaler fotografiert und dokumentiert übrigens jede seiner Radreisen.

Brigitte Maurer