Bast, Kabelbinder und Tierknochen für «Gottardo 2016»
Am 1. Juni 2016 wird der Gotthard Basistunnel feierlich eröffnet. Ein buntes Ensemble aus Tänzern, Sängern und Akrobaten soll die Zuschauer an den Eröffnungsfeierlichkeiten in die Welt der Mythen und Mineure rund um das Jahrhundertbauwerk entführen. Alle sind sie in ausgefallene Kostüme gehüllt, gefertigt unter der Leitung von tpc Ausstattung.
(Bild: tpc/Gian Vaitl)
Berggeister, Teufel und Dämonen sind die Protagonisten von Volker Hesses Inszenierung. 500 Kostüme hat Kostümbildner Stephan Mannteuffel dafür vorgesehen. Umgesetzt werden die Kostüme unter der Leitung von tpc Ausstattung.
Punkto Material und Schnitt ist das Kostümbild ausgesprochen experimentell. Für die Darstellung der mystischen Urgestalten kommen recycelte Socken, Tierknochen, Kunstbast und Kabelbinder zum Einsatz. Eine reizvolle Aufgabe für die erfahrenen Kostüm-Fachleute von tpc, welche Stoffe und Material bemusterten und in Schnittmuster umsetzten.
Für die Fertigung der Kostüme richtete das Team um Regina Staiger, Leiterin Kostüme, ein temporärers Kostümatelier in einer alten Altdorfer Werkhalle ein. Unterstützung bei diesem Grossauftrag erfährt tpc von 10 lokalen Näherinnen, welche früher in Heimarbeit Militäruniformen für den Technologiekonzern RUAG schneiderten und der modeco-Fachschule in Zürich: „Die angehenden Theater-schneider/-innen EFZ haben unsere Entwürfe mit handwerklichem Geschick und Freude am Experimentellen umgesetzt“, schildert Regina Staiger.
Tierschädel aus dem 3D-Drucker
Täuschend echt sehen sie aus, die imposanten Tierschädel der mystischen Figuren. Nur ihr federleichtes Gewicht verrät, dass die ausgebleichten Schädel von Bison, Hirsch, Steinbock & Co aus dem tpc eigenen 3D-Drucker kommen. Diese findige Lösung der tpc Ausstattungsprofis dürfte den Tänzerinnen und Akrobaten deren Auftritt sprichwörtlich erleichtern.